Das Sternbild Kiel des Schiffes

Steckbrief

Lateinischer Name
Carina
Hemisphäre
Südliche Hemisphäre
Sichtbarkeit
Januar - März
Fläche
494 deg²
Hellster Stern
Canopus (HIP Nummer 30438)
Besonderheiten
Offene Sternhaufen, Kugelsternhaufen, Emissionsnebel
Das Sternbild Kiel des Schiffes

Der Kiel des Schiffes oder auch Schiffskiel (lat. Carina) gehört zu den 48 Sternbildern der Antike, die der griechisch-römisch Astronom Ptolemäus beschrieben hat. Damals wurde es jedoch als Teil einer heute nicht mehr geläufigen Konstellation gezählt.

Hemisphäre, Sichtbarkeit und Fläche

Das Sternbild Kiel des Schiffes liegt in der südlichen Hemisphäre und ist auf der gesamten Südhalbkugel sichtbar. Nördlich des Äquators zeigt es sich lediglich bis zum 20. Breitengrad. Das entspricht in etwa Regionen, wie beispielsweise dem Süden von Mexiko, Indien oder Vietnam.

Die Monate Januar bis März bieten einen guten Blick auf die Sternkonstellation, wobei insbesondere im März gute Bedingungen sind.

Seine Fläche beläuft sich auf etwa 494 Quadratgrad. Damit liegt das Schiffskiel im Vergleich zu allen 88 Sternbildern auf Rang 34.

In dem Sternbild liegen einige helle Sterne, welche die Suche am Nachthimmel erleichtern. Der hellste Stern ist Canopus (lat. α Carinae) oder auch Suhail genannt. Er hat eine scheinbare Helligkeit von -0,62 mag.

Das Kiel des Schiffes grenzt an sieben andere Konstellationen. Das Segel des Schiffes, sowie das Achterdeck des Schiffes grenzen im Norden an. Weitere Nachbarn sind der Maler, der Fliegende Fisch und das Chamäleon. Und auch die Fliege und der Zentaur grenzen am Schiffskiel.

Besonderheiten im Sternbild

Durch einen Bereich des Sternbildes zieht sich das Band der Milchstraße, welches für eine Reihe von spannenden Deep-Sky-Objekten sorgt. Darunter befinden sich mehrere offene Sternhaufen, ein Kugelsternhaufen und ein Emissionsnebel.

Der französische Astronom Nicolas Louis de Lacaille entdeckte im Jahr 1751 gleich mehrere offene Sternhaufen. Darunter den NGC 2516, NGC 3293 und IC 2602.

Das hellste der drei Objekte ist der Sternhaufen IC 2602, auch bekannt unter dem Begriff Südliche Plejaden. Er hat eine scheinbare Helligkeit von circa 1,60 mag und liegt etwa 480 Lichtjahre von unserem Sonnensystem entfernt. Schätzungen zufolge ist der Haufen 50 Millionen Jahre alt.

NGC 2516 (auch Caldwell 96 genannt) ist ein offener Sternhaufen mit einer scheinbaren Helligkeit von etwa 3,8 mag. Seine Entfernung zu unserem Sonnensystem wird mit 1.300 Lichtjahren angegeben und das Alter ist schätzungsweise 135 Millionen Jahre. Er kann bereits mit bloßem Auge wahrgenommen werden und in einem Prismenfernglas können einzelne Sterne erkannt werden.

IC 2602 liegt auf der Verbindungslinie zu dem Stern Ω Carinae und NGC 2516 liegt in der Nähe des Sterns Avior (lat. ε Carinae).

Um den offenen Sternhaufen NGC 3293 in einzelne Sterne aufzulösen, wird hingegen ein Teleskop benötigt. In einem Fernglas erscheint dieser Haufen lediglich als nebliger Fleck. Seine Position ist etwas süd-östlich des Sterns s Carinae.

Der Kugelsternhaufen trägt die Katalognummer NGC 2808. Der schottische Astronom James Dunlop entdeckte ihn im Mai 1826. Er erscheint in einem Fernglas ebenfalls als nebliger Fleck und kann nur in einem Teleskop in einzelne Sterne aufgelöst werden. Er liegt mittig zwischen den Sternen Miaplacidus und Aspidiske.

Das Objekt NGC 3372 ist ein interessanter Emissionsnebel nördlich des Sterns s Carinae. Seine scheinbare Helligkeit ist etwa 3 mag und die Entfernung zur Erde liegt zwischen 7.700 und 9.600 Lichtjahren. Er kann bereits mit bloßem Auge wahrgenommen werden. Schon in einem Fernglas lassen sich Strukturen erkennen.

Emissionsnebel NGC 3372
Emissionsnebel NGC 3372

Mythologie

Als Teil des Argo Navis wurde das Schiffskiel von Ptolemäus in die 48 antiken Sternbilder aufgenommen. Erst im Jahr 1763 wurde es dank des französischen Astronomen Nicolas de Lacaille ein eigenes Sternbild. Denn diesem war die große Konstellation des Argo Navis zu unübersichtlich, sodass er es in das Achterdeck des Schiffes, das Segel des Schiffes und das Kiel des Schiffes aufteilte.

In der griechischen Mythologie war Argo Navis das sprechende Schiff des Helden Jason, mit dem dieser nach Kolchis reiste. Dort versuchte er mit der Hilfe von Herkules und den Zwillingen Castor und Pollux das Goldene Vlies, das Fell des geopferten Widders, zu stehlen.

Denn er wurde von seinem Halbbruder Pelias um den Thron gebracht und würde diesen nur wieder erhalten, wenn er ihm das Goldene Vlies brachte. Doch dies schien unmöglich, denn das Goldene Vlies wurde in einem heiligen Hain von einem Drachen bewacht. Letztendlich verhalf die Königstochter Medea dem Helden zum Besitz des Fells.

Zu Ehren aller Beteiligter wurden sie schließlich als Sternbilder in den Himmel gesetzt. Das Schiff also Argo Navis und das Goldene Vlies als Widder.

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