Das Sternbild Wolf
Steckbrief
- Lateinischer Name
- Lupus
- Hemisphäre
- Südliche Hemisphäre
- Sichtbarkeit
- April - September
- Fläche
- 334 deg²
- Hellster Stern
- α Lupi (HIP Nummer 71860)
- Besonderheiten
- Offene Sternhaufen, Kugelsternhaufen, planetarische Nebel
Der Wolf (lat. Lupus) ist ein unscheinbares Sternbild am Südhimmel. Es gehört zu den 48 antiken Konstellationen, die von Ptolemäus verbreitet wurden. In einem Teil des Himmelareals liegen einige Deep-Sky-Objekte.
Hemisphäre, Sichtbarkeit und Fläche
Das Sternbild Wolf liegt in der südlichen Hemisphäre und kann von der gesamten Südhalbkugel beobachtet werden. Nördlich des Äquators zeigt es sich lediglich bis zum 35. Breitengrad. Dies entspricht in etwa Regionen, wie beispielsweise Los Angeles oder Oklahoma City in den USA, sowie dem Norden von Marokko oder der Insel Zypern im Mittelmeer.
Noch vor rund 2.000 Jahren konnte die Sternkonstellation von Teilen Südeuropas gesehen werden, doch aufgrund der Präzessionsbewegung der Erde verschiebt sich der Wolf immer weiter in den Süden.
Die beste Zeit das Sternbild zu beobachten, liegt in den Monaten April bis September. In diesem Zeitraum zeigt es sich mit seinen rund 334 Quadratgrad am Nachthimmel. Im Vergleich zu allen anderen 88 Sternbildern, liegt der Wolf mit dieser Fläche auf Rang 46.
In Himmelskarten wird der Wolf mit einer Vielzahl von Sternen visualisiert. Jedoch sind nur drei heller als 3 mag. Der lichtstärkste Stern ist mit einer scheinbaren Helligkeit von rund 2,25 mag α Lupi. Er liegt in etwa 465 Lichtjahren Entfernung.
Der Wolf ist umgeben von sechs anderen Sternkonstellationen. Im Norden beziehungsweise Nordosten liegen der markante Skorpion und die Waage. Beide Sternbilder liegen auf der Ekliptik und sind insbesondere in der Astrologie bekannt. Im Nordwesten eckt die Wasserschlange an und direkt darunter befindet sich der Zentaur. Im Süden und Südosten grenzen der Zirkel und das Winkelmaß an.
Besonderheiten im Sternbild
Durch den südlichen Bereich des Wolfes zieht sich die Milchstraße, welche für eine Reihe von nebligen Objekten sorgt. Dazu zählen mehrere Kugelsternhaufen, offene Sternhaufen, Galaxien und planetarische Nebel.
Der hellste offene Sternhaufen ist NGC 5822 mit einer scheinbaren Helligkeit von etwa 6,5 mag. Er umfasst ungefähr 100 Sterne und ist mit seiner Fläche größer als der Vollmond. Seine Entfernung zur Erde wird mit rund 2.500 Lichtjahren angegeben. NGC 5822 kann mit Hilfe eines Prismenfernglases als nebliger Fleck wahrgenommen werden. Das Objekt liegt im südlichen Bereich des Wolfes.
Im Westen befinden sich zwei Spiralgalaxien, sowie ein planetarischer Nebel. Dieser ist mit den Bezeichnungen Wolf-Rayet, Retina Nebel oder einfach IC 4406 bekannt. IC 4406 enthält die heißesten gemessenen Sterne und liegt etwa 5.000 Lichtjahre von der Erde entfernt.
Geschichte
Das Sternbild Wolf war bereits in der Antike bekannt. Den heutigen Namen erhielt es allerdings erst im Mittelalter.
In die Konstellationen wurden zunächst unterschiedliche Wesen interpretiert. Die Babylonier sahen in dem Sternbild das Mischwesen UR-IDIM, welches einen menschlichen Kopf und Körper hat, jedoch Gliedmaßen eines Löwen. Die Griechen tauften es „Therion“ (dt. Tier), die Römer gaben dem Sternbild die Bezeichnungen „Fera“ (dt. wildes Tier) oder auch „Hostia“ (dt. Opfertier). Bei den Arabern hingegen stellte die Sternkonstellation einen Leoparden oder Panther dar.
Um 1270 erschien erstmals auf den Alphonsinischen Tafeln der Name „Wolf“. Jedoch verbreitete sich erst im 19. Jahrhundert diese Bezeichnung.
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