Das Sternbild Winkelmaß
Steckbrief
- Lateinischer Name
- Norma
- Hemisphäre
- Südliche Hemisphäre
- Sichtbarkeit
- April - Juli
- Fläche
- 165 deg²
- Hellster Stern
- γ² Normae (HIP Nummer 80000)
- Besonderheiten
- Offene Sternhaufen, Kugelsternhaufen, Gasnebel
Das Winkelmaß (lat. Norma) ist ein kleines und unauffälliges Sternbild am Südhimmel. Es wurde Mitte des 18. Jahrhunderts von dem französischen Astronom Nicolas de Lacaille eingeführt. In dem Himmelsareal befindet sich eine Reihe interessanter Deep-Sky-Objekte.
Hemisphäre, Sichtbarkeit und Fläche
Das Sternbild Winkelmaß liegt in der südlichen Hemisphäre und lässt sich von der gesamten Südhalbkugel beobachten. Nördlich des Äquators kann es lediglich bis zum 30. Breitengrad gesehen werden. Dies entspricht in etwa Regionen, wie beispielsweise Orlando in den USA oder Lanzarote an der Westküste Afrikas.
Die Monate April bis Juli bieten die beste Sicht auf die Sternkonstellation. Dabei zeigt es sich mit einer Fläche von rund 165 Quadratgrad am Nachthimmel. Mit dieser Größe liegt es auf Rang 74 im Vergleich zu allen anderen 88 Sternbildern.
Aufgrund der lichtschwachen Sterne ist das Winkelmaß sehr unscheinbar. Der hellste Stern hat lediglich eine scheinbare Helligkeit von etwa 4,01 mag. Er trägt den Namen γ² Normae und befindet sich in rund 129 Lichtjahren Entfernung.
Um das Winkelmaß dennoch am Sternenhimmel zu entdecken, ist es hilfreich sich an umliegenden Konstellationen zu orientieren. Im Norden grenzt der markante Skorpion und im Nordosten liegt der Wolf. Außerdem liegt im Osten der kleine Zirkel. Im Süden und Westen befinden sich das Südliche Dreieck und der Altar.
Besonderheiten im Sternbild
Im Bereich des Winkelmaßes befindet sich die Milchstraße, welche für einige neblige Objekte sorgt. Dazu zählen viele offene Sternhaufen, sowie ein Kugelsternhaufen und ein Gasnebel.
Der hellste offene Sternhaufen ist mit einer scheinbaren Helligkeit von circa 5,4 mag der NGC 6087. Er umfasst rund 40 Sterne und befindet sich in ungefähr 3.500 Lichtjahren Entfernung. Bereits mit bloßem Auge kann er als nebliger Fleck wahrgenommen werden.
Geschichte
Nach der Erfindung des Teleskops definierte der französische Astronom Nicolas de Lacaille einige Sternbilder des Südhimmels, die vorher noch nicht erkannt wurden. Anders als die 48 Sternbilder der Antike, die Namen mythologischer Figuren tragen, verwendete er für die neuen Konstellationen häufig Bezeichnungen technologischer Innovationen.
Das Winkelmaß, welches de Lacaille mit den Begriffen „Norma et Regula“ einführte, stellt ein Lineal und Winkelmesser dar, was von Seeleuten zur Bestimmung der Position genutzt wurde.
1930 wurden von Internationalen Astronomischen Union (IAU) einige Sterne wieder dem Skorpion zugeordnet, sodass es in dem Winkelmaß keine Sterne mit der Bezeichnung α und β gibt.
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