Sternbild Bildhauer
VeröffentlichtSteckbrief
- Lateinischer Name
- Sculptor
- Hemisphäre
- Südliche Hemisphäre
- Sichtbarkeit
- August - Dezember
- Fläche
- 475 deg²
- Hellster Stern
- α Sculptoris (HIP Nummer 4577)
- Besonderheit
- Mehrere Galaxien, ein Kugelsternhaufen

Der Bildhauer (lat. Sculptor) ist ein unauffälliges Sternbild des Südens. In ihm befindet sich der galaktische Südpol, was bedeutet, dass die Drehachse der Milchstraße hier verläuft.
Außerdem sind in dem Sternbild sehr interessante Galaxien, die nicht nur sehr hell sind, sondern auch besonders weit von der Erde entfernt liegen.
Hemisphäre, Sichtbarkeit und Fläche
Der Bildhauer ist eine eher unscheinbare Konstellation am Südhimmel. Obwohl er in der südlichen Hemisphäre liegt, kann er aus einigen Regionen Europas beobachtet werden. Im deutschsprachigen Raum ist er von Süddeutschland, Österreich und der Schweiz sichtbar.
Die beste Zeit zum Beobachten ist der Herbst und der Winter. In den Monaten August bis Dezember zeigt sich der Bildhauer in Richtung des südlichen Horizonts.
Er streckt sich über 475 Quadratgrad und liegt mit seiner Größe auf Platz 36 aller 88 Sternbilder.
Um das Sternbild am Nachthimmel zu finden ist es sinnvoll nach dem Südlichen Fisch und seinem hellen Stern Formalhaut Ausschau zu halten. Denn der Bildhauer liegt östlich dieses Sterns.
Eine weitere Möglichkeit den Bildhauer am Firmament zu entdecken ist, ausgehend vom Stern Deneb Kaitos im Walfisch, den Blick in süd-östlicher Richtung zu dem Stern Ankaa im Phönix zu lenken. Denn zwischen diesen beiden Punkten liegt der Bildhauer in einer Fläche mit unscheinbaren Sternen.
Neben den oben genannten Konstellationen befindet sich auch der Wassermann in der nördlichen Nachbarschaft, sowie der Chemische Ofen im Westen.
Die unscheinbare Erscheinung des Sternbildes Bildhauer liegt daran, dass es aus eher unauffälligen Sternen der vierten Größenklasse besteht. Der hellste ist der α Sculptoris, welcher rund 800 Lichtjahre entfernt ist und gerade mal eine scheinbare Helligkeit von 4,27 mag hat.
Besonderheiten im Sternbild
Im Bildhauer liegen mehrere Deep-Sky-Objekte, wie unter anderem die Starburstgalaxie NGC 253, auch als Sculptorgalaxie bekannt.
Sie ist die zweithellste Spiralgalaxie am Nachthimmel und schon mit einem Fernglas gut sichtbar.
Zusammen mit den anderen Galaxien NGC 254, NGC 300, NGC 7793 und NGC 55 NGC bildet sie die Galaxiengruppe „Sculptor“, welche rund 12 Millionen Lichtjahre entfernt ist.
Neben diesen und noch weiteren Galaxien befindet sich im Bildhauer auch der Kugelsternhaufen NGC 288. Im Oktober 1785 entdeckte ihn der deutsch-britische Astronom Wilhelm Herschel. Die Entfernung des Kugelsternhaufens zur Sonne wird auf 30.000 Lichtjahre geschätzt.
Geschichte
Nach der Erfindung des Teleskops benannte der französische Astronom Nicolas de Lacaille einige Sternbilder des Südhimmels, die vorher noch nicht erkannt wurden. Dafür vermaß er aus der Nähe von Kapstadt (Südafrika) die Positionen von mehr als 10.000 Sternen.
Anders als für die 48 Sternbilder der Antike, die Namen mythologischer Figuren tragen, verwendete er für die neuen Konstellationen häufig Namen technologischer Neuheiten. Dieses Sternbild bezeichnete er „l'Atelier de Sculpteur“ (Werkstatt des Bildhauers), später wurde der Name auf „Sculptor“ gekürzt.
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