Das Sternbild Teleskop

Steckbrief

Lateinischer Name
Telescopium
Hemisphäre
Südliche Hemisphäre
Sichtbarkeit
Juni - August
Fläche
252 deg²
Hellster Stern
α Telescopii (HIP Nummer 90422)
Besonderheiten
Galaxien, Kugelsternhaufen, planetarischer Nebel
Das Sternbild Teleskop

Das Teleskop (lat. Telescopium) ist ein unauffälliges Sternbild am Südhimmel. Es wurde von dem Franzosen Nicolas de Lacaille eingeführt und im Jahr 1930 nochmals angepasst. In dem Bereich liegen einige spannende Deep-Sky-Objekte.

Hemisphäre, Sichtbarkeit und Fläche

Das Sternbild Teleskop liegt in der südlichen Hemisphäre und kann dementsprechend von der gesamten Südhalbkugel beobachtet werden. Nördlich des Äquators zeigt es sich lediglich bis zum 33. Breitengrad vollständig am Nachthimmel. Dies entspricht in etwa Regionen, wie beispielsweise Dallas in den USA oder Casablanca in Marokko. Von Europa, Kanada und weiten Teilen der USA ist es also nicht komplett sichtbar.

Den besten Blick auf die Sternkonstellation bieten die Monate Juni, Juli und August. Zu dieser Zeit kann das Teleskop gut observiert werden. Dabei streckt es sich mit einer Fläche von rund 252 Quadratgrad über den Nachthimmel. Im Vergleich zu allen anderen 88 Sternbildern liegt es mit dieser Fläche auf Rang 57.

Jedoch ist es nicht leicht das Teleskop zu finden, denn in dem Bereich liegen ausschließlich lichtschwache Sterne. Der hellste ist α Telescopii und hat gerade mal eine scheinbare Helligkeit von rund 3,5 mag. Es handelt sich hierbei um einen bläulich-weißen Unterriesen in ungefähr 279 Lichtjahren Entfernung.

In Himmelskarten wird das Teleskop stets mit den beiden hellsten Sternen visualisiert. Sie bilden eine einfache gerade Linie. α Telescopii bildet dabei den nördlichsten Punkt. Er liegt unmittelbar an der Grenze zum benachbarten Sternbild Südliche Krone, dessen er zunächst auch zugewiesen wurde.

Weitere Nachbarn sind der Altar im Osten und der Pfau im Süden. Im Westen liegt der Indianer. Im Norden grenzt neben der Südlichen Krone auch der Schütze an, welcher insbesondere aus der Astrologie bekannt ist. Das Mikroskop eckt nord-westlich an. Die angrenzenden Konstellationen können eine gute Orientierungshilfe bei der Suche des Teleskops am Firmament sein.

Besonderheiten im Sternbild

In dem Himmelsareal des Teleskops befindet sich eine Handvoll interessanter Objekte, von denen allerdings keines mit bloßem Auge wahrgenommen werden kann. Darunter befinden sich verschiedene Galaxien, ein Kugelsternhaufen, sowie ein planetarischer Nebel.

Der britische Astronom John Herschel entdeckte in den Jahren 1834 und 1836 die vier Galaxien NGC 6725, 6754, 6761 und 6851. Es handelt sich hierbei um linsenförmige, elliptische, sowie um Balkenspiralgalaxien. Ihre Abstände zur Milchstraße liegen zwischen 134 bis 250 Millionen Lichtjahre. Die Galaxien liegen im Ostteil des Teleskops und gehören zu einem Galaxienhaufen, der sich bis in das Sternbild Pfau ausdehnt.

Rund 10 Jahre zuvor entdeckte der schottische Astronom James Dunlop den Kugelsternhaufen NGC 6584. Er hat eine scheinbare Helligkeit von rund 9,2 mag und kann ebenfalls nur mit professioneller Ausrüstung gesehen werden. Seine Entfernung wird auf rund 43.700 Lichtjahre geschätzt.

Geschichte

Der Ursprung des Sternbilds Teleskop geht auf den französischen Astronomen und Mathematiker Nicolas de Lacaille zurück. Er vermaß Mitte des 18. Jahrhunderts aus der Nähe von Kapstadt in Südafrika die Positionen von über 10.000 Sternen. Dabei stellte er fest, dass einige Himmelsareale noch nicht präzise genug bestimmt wurden oder in zu große Bereiche definiert wurden.

So teilte er beispielsweise das große Sternbild Argo Navis in die heute geläufigen Konstellationen Achterdeck des Schiffes, Kiel des Schiffes und Segel des Schiffes auf. Außerdem definierte er 14 neue Sternbilder. Anders als die Konstellationen der griechischen Antike, die häufig Bezeichnungen mythologischer Figuren tragen, benannte de Lacaille die Sternkonstellationen stets nach technischen Innovationen.

Darunter befand sich auch das Teleskop, welches er mit der Bezeichnung „Tubus Astronomicus“ einführte. Es sollte an die langbrennweitigen einlinsigen Fernrohre erinnern, die zu Zeiten von Christian Huygens und Domenico Cassini in der Pariser Sternwarte genutzt wurden.

1782 erschien das Sternbild in dem Sternatlas „Uranometria sive Astrorum Descriptio“ des deutschen Astronom Johan Elert Bode unter der Bezeichnung „Teleskop“.

Nach der damaligen Definition überschnitt sich das Teleskop an mehreren Stellen mit den angrenzenden Sternkonstellationen, sodass die Internationale Astronomische Union (kurz IAU) die Sternbildgrenzen im Jahr 1930 neu abgesteckte. Dabei wurde der nördliche Teil des Teleskops anderen Konstellationen zugeordnet.

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