Das Sternbild Chamäleon

Steckbrief

Lateinischer Name
Chamaeleontis
Hemisphäre
Südliche Hemisphäre
Sichtbarkeit
Juni - August
Fläche
132 deg²
Hellster Stern
α Chamaeleontis (HIP Nummer 40702)
Besonderheiten
Planetarischer Nebel
Das Sternbild Chamäleon

Das Chamäleon (lat. Chamaeleontis) ist ein kleines und unauffälliges Sternbild im Süden. Es wurde in den Jahren 1595 – 1597 von den niederländischen Seefahrern Frederick de Houtman und Pieter Dirkszoon Keyser eingeführt. Es liegt in einer Himmelsregion mit einigen interessanten Objekten, wie beispielsweise einer Reihe von Molekülwolken.

Hemisphäre, Sichtbarkeit und Fläche

Das Chamäleon liegt in der südlichen Hemisphäre in der Nähe des südlichen Himmelpols, der fixierten Verlängerung der Erdachse. Aufgrund seiner Lage kann es nördlich des Äquators nicht beobachtet werden. Lediglich bis zum 5.° nördlicher Breite zeigt es sich. Das entspricht in etwa Bogota (Kolumbien). Auf der Südhalbkugel kann es hingegen bis zum Südpol gesehen werden.

Die Monate Juni bis August bieten den besten Zeitraum zur Beobachtung des Chamäleons.

Das Sternbild streckt sich mit rund 132 Quadrat über den Nachthimmel. Mit dieser Fläche nimmt es den 79. Rang im Vergleich zu allen anderen 88 Sternbildern ein.

Um das Chamäleon am Nachthimmel zu finden, ist es hilfreich nach dem hellen Stern Miaplacidus (lat. β Carinae) im Nachbarsternbild Kiel des Schiffes Ausschau zu halten. Dieser kann aufgrund seiner Helligkeit leicht gefunden werden und liegt nördlich der Konstellation Chamäleon.

Andere Nachbarn sind der Fliegende Fisch und der Tafelberg im Osten, sowie der Oktant und der Paradiesvogel im Süden. Im Westen grenzt das Sternbild Fliege. Auch sie sind eine gute Orientierungshilfe.

In den meisten Visualisierungen werden lediglich drei Sterne gezeigt. Sie werden zu einer Linie mit einem leichten Knick verbunden. Der hellste der drei Stern ist α Chamaeleontis in etwa 80 Lichtjahren Entfernung. Er ist ein weißlich leuchtender Stern mit einer scheinbaren Helligkeit von etwa 4 mag.

Besonderheiten im Sternbild

Im Bereich des Chamäleons liegen verschiedene Deep-Sky-Objekte. Darunter befindet sich ein planetarischer Nebel, ein offener Sternhaufen, sowie einige Molekülwolken.

Der planetarische Nebel trägt die Katalognummer NGC 3195 und ist nicht besonders lichtstark. Er hat gerade mal eine scheinbare Helligkeit von rund 11,6 mag und ist damit nicht mit bloßem Auge sichtbar. Entdeckt hat ihn der britische Astronom John Herschel im Februar 1835.

Planetarischer Nebel NGC 3195
Planetarischer Nebel NGC 3195; Autor: Judy Schmidt; Quelle: https://www.flickr.com/photos/54209675@N00/10172991206

Die zahlreichen Molekülwolken in dem Sternbild werden auch als Chamäleon-Dunkelwolken bezeichnet. Es handelt sich hierbei um eine auffällige Ansammlung von Sternen. Insgesamt besteht der Wolkenkomplex aus einer Masse aus Gas und Staub, die der zehntausenden Sonnenmasse entspricht. Ihre Entfernung zur Erde wird auf 400 bis 600 Lichtjahre geschätzt.

Geschichte

Als sich im Jahre 1595 erstmals eine holländische Schiffsflotte auf den Weg zu den sagenhaften Gewürzinseln im Süden machte, wurden im Zuge eines Forschungsprojekts die Positionen aller hellen Sterne am Südhimmel vermessen und protokolliert.

Dabei vermaß Pieter Dirkszoon Keyer, der Navigator der Schiffsflotte, die Positionen von 135 Sternen. Mit Frederick de Houtman, dem Bruder des Flottenkommandaten, definierte er im Anschluss 12 neue Sternbilder.

Der Name Chamäleon entstand schließlich durch einen längeren Aufenthalt auf der Insel Madagaskar, auf der sie viele Chamäleons sahen.

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