Das Sternbild Kleiner Löwe

Steckbrief

Lateinischer Name
Leo Minor
Hemisphäre
Nördliche Hemisphäre
Sichtbarkeit
Ganzjährig
Fläche
232 deg²
Hellster Stern
Praecipua (HIP Nummer 53229)
Besonderheiten
Galaxien
Das Sternbild Kleiner Löwe

Der Kleine Löwe ist ein kleines und unscheinbares Sternbild am Nordhimmel. Es wurde im 16. Jahrhundert eingeführt und enthält nur wenige Deep-Sky-Objekte zum Beobachten.

Hemisphäre, Sichtbarkeit und Fläche

Die Sternkonstellation Kleiner Löwe liegt in der nördlichen Hemisphäre. Aufgrund ihrer Lage ist sie von vielen Orten sichtbar, jedoch nicht von allen. Nördlich des Äquators kann sie von überall gesehen werden. Im Süden zeigt sie sich bis zum 49. Breitengrad. Sie kann also auch dort von vielen Regionen beobachtet werden. Lediglich in Breitengraden, wie den südlichen Bereichen von Patagonien bis hin zur Antarktis zeigt sie sich nicht.

In Breitengraden wie Mitteleuropa ist der Kleine Löwe zirkumpolar. Er ist also das ganze Jahr über sichtbar. Zwischen Ende März und Anfang Juni steht er besonders hoch am Himmel. Diese Jahreszeit ist daher auch für südlichere Regionen die beste Zeit das Sternbild zu beobachten.

Das Sternbild hat eine Fläche von rund 232 Quadratgrad. Damit nimmt es im Vergleich zu allen 88 Sternbildern den 64. Rang ein.

In den meisten Visualisierungen werden die vier Hauptsterne miteinander verbunden. Drei bilden ein Dreieck, während ein vierter Stern die Verlängerung an einer Ecke ist. Das Dreieck stellt dabei das Hinterteil und den Schwanz des Kleinen Löwen dar, während der vierte Stern bis zum Kopf führt.

Der hellste Stern im Kleinen Löwen trägt den Namen Praecipua oder auch 46 Leonies Minoris. Er hat gerade mal eine scheinbare Helligkeit von etwa 3,8 mag und ist somit nicht besonders auffällig.

Die unscheinbaren Sterne machen es nicht leicht den Kleinen Löwen am Nachthimmel zu finden. Daher kann es hilfreich sein nach den angrenzenden Sternbildern Ausschau zu halten.

Nördlich grenzt der bekannte Große Bär an und im Osten liegt der Luchs. Außerdem eckt im Osten das astrologische Sternbild Krebs an. Mit dem Löwen im Süden grenzt ein weiteres Sternbild der Ekliptik am Kleinen Löwen.

Besonderheiten im Sternbild

Da sich die Sternkonstellation abseits der Milchstraße befindet, hat es nicht besonders viele Objekte, wie beispielsweise offene Sternhaufen oder Dunkelwolken. Dafür bietet diese vergleichbare Dunkelheit einen guten Blick auf lichtschwache Galaxien. Jedoch werden hierfür größere Fernrohre oder Teleskope benötigt.

NGC 2859 ist eine der hellsten Galaxien im Kleinen Löwen. Der deutsch-britische Astronom Wilhelm Herschel entdeckte sie im März 1786. Ihre Entfernung zur Milchstraße wird auf rund 74 Millionen Jahre geschätzt. Auf astronomischen Fotografien zeigt sie sich als diffuser gelber Nebelfleck. Sie kann unmittelbar an der Grenze zum Nachbarsternbild Luchs gefunden werden.

Zum gleichen Zeitpunkt entdeckte Wilhelm Herschel außerdem die Spiralgalaxie NGC 3254. Ihre Entfernung zur Milchstraße wird auf 59 Millionen Lichtjahre geschätzt.

Spiralgalaxie NGC 3254
Spiralgalaxie NGC 3254; Autor: ESA/Hubble & NASA, A. Riess et al.; Quelle: https://esahubble.org/images/potw2124a/

Im Kleinen Löwen befinden sich einige weitere Galaxien, die mit professionellem Equipment beobachtet werden können.

Geschichte

Der Kleine Löwe stammt nicht aus der griechischen Mythologie. Und auch der geschichtliche Hintergrund ist nicht besonders spannend.

Denn zum Ursprung des Sternbilds ist lediglich bekannt, dass der Danziger Astronom Johannes Hevelius den Kleinen Löwen im Jahr 1687 einführte. Vermutlich füllte er damit lediglich den undefinierten Bereich zwischen den beiden bekannten Sternbildern Großer Bär und Löwe.

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