Das Sternbild Wasserschlange

Steckbrief

Lateinischer Name
Hydra
Hemisphäre
Beide Hemisphären
Sichtbarkeit
Januar - Mai
Fläche
1303 deg²
Hellster Stern
Alphard (HIP Nummer 46390)
Besonderheiten
Galaxien, planetarischer Nebel, Kugelsternhaufen, offene Sternhaufen
Das Sternbild Wasserschlange

Die Wasserschlange (lat. Hydra) ist ein sehr großes Sternbild am Himmelsäquator. Sie gehört zu den 48 Konstellationen, die der römisch-griechische Astronom Ptolemäus in der Antike beschrieben hat. In dem Himmelsareal befinden sich mehrere interessante Deep-Sky-Objekte.

Hemisphäre, Sichtbarkeit und Fläche

Das Sternbild Wasserschlange streckt sich mit einer Fläche von rund 1.303 Quadratgrad über beide Hemisphären hinweg. Damit ist sie die größte Sternkonstellation am gesamten Nachthimmel.

Aufgrund der Lage ist sie außerdem weltweit sichtbar. Sie kann zwischen den Breiten 53° N und 84° S beobachtet werden. Auf der Nordhalbkugel kann sie also von allen Regionen, die südlicher als beispielsweise Bremen in Deutschland, Birmingham in England oder Dublin in Irland vollständig am Firmament beobachtet werden. Auf der Südhalbkugel zeigt sie sich bis tief in die Antarktis.

Die Monate Januar bis Mai bieten die beste Sicht auf die Wasserschlange. Doch obwohl sie sehr ausgedehnt ist, befinden sich in ihrem Bereich nicht viele lichtstarke Sterne. Der hellste Stern ist mit einer scheinbaren Helligkeit von rund 1,98 mag Alphard (lat. α Hydrae). Es handelt sich um einen orangeroten Riesenstern, der etwa die 400-fache Leuchtkraft unserer Sonne besitzt und sich in ungefähr 180 Lichtjahren Entfernung befindet.

Die Wasserschlange liegt einbettet zwischen einer Vielzahl anderer Sternbilder am Sternenhimmel. Die bekanntesten Nachbarn sind der Löwe, der Krebs, sowie die Waage und die Jungfrau. Aber auch der Becher, Sextant, Kleine Hund, Einhorn, sowie die Luftpumpe, der Zentaur und der Rabe grenzen an der Wasserschlange. Außerdem befindet sich das Achterdeck des Schiffes und der Schiffskompass in unmittelbarer Nähe.

Besonderheiten im Sternbild

Im Bereich der Wasserschlange befinden sich einige Galaxien und Kugelsternhaufen, sowie ein planetarischer Nebel und ein offener Sternhaufen.

Das lichtstärkste Objekt ist der offene Sternhaufen NGC 2548, oder auch M48 (Messier 48). Er hat eine scheinbare Helligkeit von etwa 5,5 mag und befindet sich in schätzungsweise 2.500 Lichtjahren Entfernung. Sein Alter liegt bei rund 300 Millionen Jahren. Bei guten Bedingungen kann der Sternhaufen bereits mit bloßem Auge wahrgenommen werden.

Offener Sternhaufen M48, NGC 2548
Offener Sternhaufen M48, NGC 2548; Autor: Sloan Digital Sky Survey; Quelle: http://skyserver.sdss.org/dr14/SkyServerWS/ImgCutout/getjpeg?TaskName=Skyserver.Chart.Image&ra=123.4292&dec=-05.7500&scale=2&width=2048&height=2048&opt=&query= (gedreht, zugeschnitten)

Mythologie

Zwei Erzählungen der griechischen Mythologie sind mit dem Sternbild der Hydra verbunden.

Die erste handelt von Apollon, der seinen Raben mit einem Becher zu einer Quelle schickte, um ihm Wasser zu bringen. Auf dem Weg dorthin ließ sich der Rabe jedoch von Früchten ablenken und konnte seinen Auftrag deshalb erst deutlich später erfüllen. Um Apollon zu besänftigen, ließ sich der Rabe eine Ausrede einfallen: An der Quelle fand er eine Wasserschlange, die er zunächst tötete und dann verleumdete, indem er behauptete, dass diese ihm tagelang den Zugang zum Wasser versperrt hätte. Apollon jedoch erkannte die Unwahrhaftigkeit und setzte erzürnt die drei Beteiligten zur Warnung für alle Lügner in den Himmel.

Die bekanntere Version der Hydra wird mit dem mythischen Helden Herkules in Verbindung gebracht. Eine seiner 12 Aufgaben war es, das neunköpfige Ungeheuer von Lerna zu besiegen, die Giftschlange Hydra. Nachdem Herkules sie mit brennenden Pfeilen in ihr Versteck getrieben hatte, griff er sie mit seinem Schwert an. Für jeden Kopf, den er abschlug, wuchsen allerdings zwei Köpfe nach. Die Situation wurde noch heikler, als ein von Hera gesandter Krebs der Hydra zur Hilfe kam. Schließlich schaffte Herkules es jedoch, den Krebs und später auch die Hydra mit der Hilfe seines Neffen Iolaos zu besiegen. Auf Heras Bitte hin setzte Zeus die Wasserschlange und den Krebs in den Sternenhimmel.

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