Das Sternbild Einhorn

Steckbrief

Lateinischer Name
Monoceros
Hemisphäre
Beide Hemisphären
Sichtbarkeit
Oktober - April
Fläche
482 deg²
Hellster Stern
β Monocerotis (HIP Nummer 30867)
Besonderheiten
Offene Sternhaufen, Emissionsnebel, Reflexionsnebel
Das Sternbild Einhorn

Das Einhorn (lat. Monoceros) ist ein unscheinbares Sternbild nördlich des hellsten Sterns am Nachthimmel. Die Konstellation selber enthält keine besonders auffälligen Sterne, aber dafür interessante Deep-Sky-Objekte.

Hemisphäre, Sichtbarkeit und Fläche

Das Einhorn zieht sich über den Äquator und ist dementsprechend in beiden Hemisphären sichtbar. Es kann von Orten zwischen den Breitengraden 78° N und 78° S beobachtet werden. Die Breitengrade entsprechen in etwa Regionen wie dem Norden von Grönland und nördlicher Bereiche der Antarktis. Es ist also von nahezu allen bewohnten Regionen der Erde sichtbar.

Der beste Zeitraum das Sternbild am Nachthimmel zu sehen, liegt zwischen Oktober und April.

Mit einer Fläche von etwa 482 Quadratgrad zählt es zu einem mittelgroßen Sternbild. Und dennoch ist nicht besonders auffällig ist. Denn in der Region des Einhorns liegen überwiegend lichtschwache Sterne.

Nur zwei Sterne sind heller als die vierte Größenklasse. Mit einer scheinbaren Helligkeit von 3,76 mag ist β Monocerotis der hellste Stern im Einhorn. Dabei handelt es sich um ein Dreifachsternsystem, also um drei Sterne, die ein gemeinsames Zentrum umkreisen. Er ist rund 691 Lichtjahre entfernt.

Um die Konstellation am Himmel ausfündig zu machen, ist es hilfreich nach den Nachbarsternbildern Ausschau zu halten. Auch der sehr helle Stern Sirius hilft bei der Orientierung. Denn dieser liegt direkt südlich des Einhorns.

Sirius ist ein Stern in dem bekannten Sternbild Großer Hund. Dieser grenzt gemeinsam mit den Konstellationen Achterdeck des Schiffes, Wasserschlange und dem Kleinen Hund im Süden an das Einhorn.

In den anderen Richtungen grenzen die Sternbilder Zwillinge, Orion und Hase.

Besonderheiten im Sternbild

Das Einhorn liegt inmitten der Milchstraße und enthält daher einige interessante Objekte, wie offene Sternhaufen, ein Emissionsnebel und ein Reflexionsnebel.

Einer der offenen Sternhaufen ist NGC 2323, auch mit der Katalognummer M50 (Messier 50) bekannt. 1711 entdeckte ihn der italienische Astronom Giovanni Domenico Cassini. Rund 60 Jahre später fügte ihn Charles Messier in seinen Katalog für neblige Objekte ein.

M50 hat eine scheinbare Helligkeit von etwa 5,9 mag und liegt rund 3.000 Lichtjahre von dem Sonnensystem entfernt. Sein Alter wird auf maximal 140 Millionen Lichtjahre geschätzt. Im Vergleich zu den anderen offenen Sternhaufen in der Milchstraße gehört er damit zu den jüngeren.

Der Sternhaufen kann mittig zwischen den Sternen Lukida (lat. α Monocerotis) und β Monocerotis gefunden werden. Er ist bereits in einem Prismenfernglas zu erkennen.

Außerdem befindet sich der Emissionsnebel NGC 2237, auch bekannt unter dem Namen Rosettennebel im Einhorn.

Der Rosettennebel besteht aus mehreren offenen Sternhaufen, die in einem diffusen Emissionsnebel eingebettet sind. Die leuchtkräftigen Sterne der Sternhaufen bringen dabei die umliegenden Gaswolken zum Leuchten.

In einem Teleskop können die dichtesten Bereiche wahrgenommen werden. Um jedoch genauere Strukturen erkennen zu können, braucht es langbelichtete Fotografieren.

Emissionsnebel NGC 2237, Rosettennebel
Emissionsnebel NGC 2237, Rosettennebel

Mit dem Objekt NGC 2261 oder auch Caldwell 46 liegt ein weiterer Nebel im Sternbild Einhorn. Es handelt sich hierbei um einen variablen Reflexionsnebel, der durch einen jungen Riesenstern beleuchtet wird. Der Nebel liegt rund 2.600 Lichtjahre von der Sonne entfernt. In einem Teleskop wirkt er wie ein kleiner Komet.

Geschichte und Mythologie

Laut den beiden deutschen Astronomen Heinrich Wilhelm Olbers und Ludwig Ideler wurde das Sternbild bereits im Jahr 1564 auf einem persischen Himmelsglobus abgebildet.

Einer anderen Version zufolge beschrieb der niederländische Kartograf Petrus Plancius das Einhorn 1612 bei Erstellung seines Himmelsglobus‘.

Der deutsche Astronom Jacob Bartsch nahm schließlich im Jahr 1624 die Konstellation unter dem Namen „Unicornus“ in seiner Sternkarte auf.

Dabei wurde dem Einhorn als mythologisches Wesen ein christliches Motiv zugeschrieben. Während moderne Bibelübersetzungen heute von Büffeln sprechen, wurde das Einhorn damals mehrfach erwähnt. Das Einhorn wurde als Jesus Christus interpretiert mit einem Horn, dass die göttliche Wahrheit abbildet.

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